Gespräch mit Rabbi Yechiel Brukner Engelskirchen
02.10.2022
Kinder-, Familienveranstaltung
So, 02.10.2022, 16:00 UhrHerzliche Einladung! Die Meldung sorgte vor einiger Zeit deutschlandweit für Aufsehen: Der Kölner Rabbiner Yechiel Brukner wird wegen antisemitischer Anfeindungen keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr nutzen. Bereits zuvor hatte der Sicherheitsdienst der jüdischen Gemeinde ihm und anderen Mitgliedern geraten, keine Kippa mehr auf der Straße zu tragen. Bis zuletzt kennen wir viele solcher Meldungen, die in Deutschland nach wie vor einen gefährlich wachsenden Antisemitismus dokumentieren. Seit September 2018 ist Rabbi Brukner für 4000 Kölner Juden verantwortlich. Er ist ein energischer und offener Mensch. „Mir fällt es deswegen schwer, mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass ich abgeschottet werde“, erzählt der 17-fache Großvater und sehr kontakfreudige Rabbiner. „Es gab aber innerhalb weniger Monate ein paar unschöne Vorfälle.“ So wurde Brukner, der stets Kippa trägt, in einer Kölner KVB-Bahn am Friesenplatz von einem Mann angeschrien, er müsse tot sein. Mit Gesten symbolisierte der Mann zudem Hakenkreuze. „Ich war wie versteinert und geschockt“, erzählt Brukner. „Dann kam der Vorfall im ICE von Frankfurt nach Köln. Als ich mit meiner Frau mit der U-Bahn am Hauptbahnhof unterwegs war und wir einem rund 60 Jahre alten Mann Platz machen wollten, sagte er zu uns: „Das wird am Hass gegen euch nichts ändern!“ Besonders auch Kinder jüdischen Glaubens erleben auf unseren Schulhöfen, dass sie von anderen Jugendlichen angepöbelt werden.“ Doch Rabbi Brukner bleibt zuversichtlich: „Köln ist eine offene und tolerante Stadt. Ich werde meine Kippa weiter tragen. Ich will mich nicht verstecken.“ Klar ist aber auch, dass solch gemeine und schreckliche Erfahrungen es nicht gerade leicht machen, sich in Deutschland zu beheimaten. Yechiel Leo Brukner (geb. ca. 1957 in Zürich) ist ein israelisch-schweizerischer Rabbiner und seit 2018 Gemeinderabbiner der Synagogen-Gemeinde Köln.
Marion Reinicke von der Oberbergischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und Vorsitzende des Freundeskreises Nümbrecht-Mateh Yehuda führt das Gespräch mit Rabbi Brukner.
Veranstalter/Ort:
+CulturKirche Oberberg – Pfarrheim
Em Depensiefen 4
Engelskirchen-Osberghausen
Datum: Sonntag, 2. Okt. 2022, 16.00 Uhr
Eintritt: frei
Kooperationspartner: Oberbergische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V.
Ansprechpartner: Patrick Oetterer, Handy 01520-1642051
Allgemeines
Veranstaltungsort
+CulturKirche Oberberg – Pfarrheim
Em Depensiefen 4
Veranstalter
+CulturKirche Oberberg & Oberbergische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V. Kontaktdaten
Telefon: 01520 1642051
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